Roland N., 59, Aussendienstmitarbeiter

Leute, wie schnell die Zeit vergeht! Das Foto ist knapp 40 Jahre alt, bis heute bin ich den luftgekühlten Einzylindern treu geblieben und fahre zwei dieser einfachen und tollen Enduros. (Yamaha tt600r und Beta Alp 350).
Hab insgesamt sicher gut 20 Motorräder besessen, sogar eine Choppersaison war dabei und bin 3 Jahre eine 2Takt KTM im Gelände geritten.
Natürlich mussten auch der Erzberg und ein Enduro Staatsmeisterschaftslauf absolviert werden, damit man seine Grenzen mal intensiv kennen lernt, dazu natürlich auch einige Kilometer auf den bekannten Rennstrecken in den Nachbarländern. Dass aber langsames Motorradfahren eigentlich die schwierigste Variante der einspurigen Fortbewegung ist, habe ich schon vor einem Vierteljahrhundert bei meinem ersten Trialtraining erfahren dürfen, seitdem fasziniert mich dieser Sport ungemein.
Kurzum, mir taugt wirklich jede Motorradvariante und hab deshalb in diesen 40 Jahren versucht, alles was 2 Räder und einen halbwegs leiwanden Motor hat zu fahren.
Für mich ist Motorradfahren nicht nur ein Hobby, mehr eine Lebenseinstellung. Die einspurige Fortbewegung halte ich einfach für die wesentlich Vernünftigere, darum fahr ich in der Stadt auch mit einem 300er Roller und stehe im Blechgewühl mit meinem Minimalauto (3,50 m, 69 PS) nur wenn es nicht vermeidbar ist.
Zu den derzeit wieder mal aufkeimenden Anti-Motorrad Aktionismus vertrete ich die Meinung, dass man nicht nur die berechtigten Einwände der Bikercommunity, sondern auch die Argumente der sogenannten „Lärmgeplagten“ hören sollte.
Ich habe z.B. seit gut 20 Jahren die Finger von den Auspuffanlagen meiner Bikes gelassen, nachdem ich bei einer Klettertour auf die Rax die Lauttöner der unterschiedlichen Bikes vom Preiner Gscheid bis auf das Plateau hinauf hören konnte.
Aber es ist ebenfalls nicht einzusehen, dass man ganzjährig lärmgeplagten Stadtmenschen die sommerlichen Wochenendausflüge mit originalen und typisierten Motorrädern vermiesen will, insbesondere es für die dort wohnhaften, aus der Sicht des Stadtbewohners ziemlich privilegierten, Menschen, eigentlich nur ein zeitlich begrenztes Problem bedeutet.
Dank der tollen Aktion von „Bikers Voice“ hoffe ich, dass sich alle Beteiligten und die verantwortlichen PolitikerInnen an einen Tisch setzen und einen brauchbaren Konsens finden.